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Details zu Inventarnummer: 4700016
Titel:Michael Gaismair
Objektbezeichnung:Grafik
Sammlung:Südtiroler Landtag
Hergestellt von:Plattner, Karl (Mals, 1919-02-13 - Mailand, 1986-12-08) GND Ulan Wikidata Benezit
Datierung:1975
Beschreibung:Porträt des Michael Gaismair in Frontalansicht, mit breitem Hut, Riemen (für das Gewehr ?) und großem Blatt Papier, hinter einem Tisch sitzend. Im Hintergrund dicht gedrängt Stangen von Hellebarden und anderen Hieb- und Stichwaffen.
Historische-kritische Angaben:Michael Gaismair (auch Michael Gaismayr, * 1490 in Tschöfs bei Sterzing; † 15. April 1532 in Padua) war Bauernführer in Tirol und Salzburg in der Zeit des Deutschen Bauernkriegs. (Quelle: Wikipedia, abgerufen am 13.12.2023, Alexandra Pan, Amt für Kultur)
Karl Plattner
Plattner war bei politischen Aussagen in seiner Kunst zurückhaltend. Visuell laute Aussagen lagen ihm nicht. Und doch gibt es sie, oft erst auf den zweiten Blick erkennbar. [...]
Die Serigrafie „Michael Gaismair“ aus dem Jahr 1975 ist auch ein politischer Verweis, wenngleich im historischen Kontext. Gaismair zuerst Schreiber im Bergbau bei Sterzing, anschließend 1524 Sekretär des Fürstbischofs von Brixen, dann aber ab 1525 Anführer eines Bauernaufstandes, der immer mehr eskalierte. Er gilt als früher Verfechter eines egalitären Systems, das die Privilegien des Adels und der Kirche einzuschränken suchte. Plattner stellt den Rebellen frontal in sich ruhend dar. Die Augen Richtung Betrachtende zeigen Entschlossenheit. Aus dem psychischen gedämpften Raum drängen bäuerliche Waffen dicht an dicht. Hier reift der Entschluss, zu den Waffen zu greifen, um gegen die Privilegien zu revoltieren. Gaismair galt im 19. und 20. Jahrhundert immer wieder als Identifikationsfigur für verschiedene politische Richtungen, die das Aufbegehren gegen verhärtete, gesellschaftliche Zustände als Ziel formulierten.
(Markus Neuwirth, Karl Plattner und die Wandgemälde im Südtiroler Landtag, in: Kunst im Südtiroler Landtag, Bozen 2024, S. 94, 100)
Karl Plattner
Plattner war bei politischen Aussagen in seiner Kunst zurückhaltend. Visuell laute Aussagen lagen ihm nicht. Und doch gibt es sie, oft erst auf den zweiten Blick erkennbar. [...]
Die Serigrafie „Michael Gaismair“ aus dem Jahr 1975 ist auch ein politischer Verweis, wenngleich im historischen Kontext. Gaismair zuerst Schreiber im Bergbau bei Sterzing, anschließend 1524 Sekretär des Fürstbischofs von Brixen, dann aber ab 1525 Anführer eines Bauernaufstandes, der immer mehr eskalierte. Er gilt als früher Verfechter eines egalitären Systems, das die Privilegien des Adels und der Kirche einzuschränken suchte. Plattner stellt den Rebellen frontal in sich ruhend dar. Die Augen Richtung Betrachtende zeigen Entschlossenheit. Aus dem psychischen gedämpften Raum drängen bäuerliche Waffen dicht an dicht. Hier reift der Entschluss, zu den Waffen zu greifen, um gegen die Privilegien zu revoltieren. Gaismair galt im 19. und 20. Jahrhundert immer wieder als Identifikationsfigur für verschiedene politische Richtungen, die das Aufbegehren gegen verhärtete, gesellschaftliche Zustände als Ziel formulierten.
(Markus Neuwirth, Karl Plattner und die Wandgemälde im Südtiroler Landtag, in: Kunst im Südtiroler Landtag, Bozen 2024, S. 94, 100)
Material:Papier
Technik:gedruckt (Siebdruck)
Maße:
- Höhe: 119 cm
Breite: 70.5 cm
Äußere Beschreibung:Mehrfarbige Serigraphie auf Papier
Einrichtung:Kunstsammlungen des Landes Südtirol
Schlagwort:Figürlich