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Details zu Inventarnummer: 4700612
Titel:Dorfkirche
Teil:3/6
Objektbezeichnung:Druckgrafik (Kunst)
Hergestellt von:Grasser, Karl (Kortsch, 1923-12-23 - Kortsch, 2022-06-21)
Datierung:1984
Beschreibung:Ansicht in Schwarzweiß eines Dorfes mit Kirche.
Am Blattrand unten links mit Bleistift die Edition vermerkt und rechts signiert: "44/200", "Karl Grasser".
Aus der Mappe „Rimpf“ mit 6 Druckgrafiken vorwiegend in Schwarzweiß der Künstler Herbert Danler, Joseph Brunner, Karl Grasser, Elmar Peintner, Robert Scherer und Luis Stefan Stecher. Edition 44/200.
Am Blattrand unten links mit Bleistift die Edition vermerkt und rechts signiert: "44/200", "Karl Grasser".
Aus der Mappe „Rimpf“ mit 6 Druckgrafiken vorwiegend in Schwarzweiß der Künstler Herbert Danler, Joseph Brunner, Karl Grasser, Elmar Peintner, Robert Scherer und Luis Stefan Stecher. Edition 44/200.
Nummer/Edition44/200
Historische-kritische Angaben:Die sogenannte „Rimpfmappe“ mit sechs heute einzeln gerahmten Blättern fand ihren Weg in den Südtiroler Landtag. Diese Mappe war Teil einer groß angelegten Rettungsaktion: Die Rimpfhöfe bei Schlanders im Vinschgau wurden 1220 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Sie waren im Besitz von Kloster Marienberg, das sie jahrhundertelang verpachtete, zuerst an die Familie der „Rimpfer“. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts wanderten immer mehr Pächterfamilien ab, der Niedergang setzte ein. Ab 1910 waren die Höfe Eigentum der Fraktionsverwaltung Kortsch. 1980 schien der Unterrimpfhof endgültig dem Verfall preisgegeben, und mit ihm eine der ältesten gotischen Stuben des Vinschgaus. 1982/1983 fand eine Rettungsaktion zur Erhaltung der Rimpfhöfe statt. Schließlich konnten sie 1987 der Öffentlichkeit übergeben werden. Bis heute können sich dort künstlerisch Schaffende zum Malen und Schreiben zurückziehen. Die Künstler Herbert Danler, Joseph Brunner, Karl Grasser, Elmar Peintner, Robert Scherer und Luis Stefan Stecher stellten Drucke zur Verfügung, um eine Mappe zusammenzustellen, deren Erlös der Sanierung zugutekommen sollte. Die Künstler legten auch selbst zum Schleppen der Steine und zum Restaurieren Hand an. (Markus Neuwirth, Bewegungen zwischen Nord und Süd, in: Kunst im Südtiroler Landtag, Bozen 2024, S. 166)
Karl Grasser (1923 – 2022), der zuerst die Kunstschule in Gröden besucht und dann die Akademie der bildenden Künste in Wien absolviert, arbeitet als Bildhauer meist in Bronze oder Marmor, für Kirchen oder für den öffentlichen Raum. Der Kultur-, Orts- und Landschaftsschutz ist ihm ein besonderes Anliegen, weshalb er 22 Jahre in der Baukommission von Schlanders tätig ist.
Für die „Rimpfmappe“ spendete er die Darstellung eines Ensembles in einem historischen Dorfkern, in starker Holzschnittlinearität. Noch ein zweiter Holzschnitt befindet sich im Südtiroler Landtag: eine betagte Frau mit schmerz- oder trauererfülltem Gesicht sitzt mit Rosenkranz auf einer Bank. Hinter ihr vermittelt ein Blumentopf zu den Füßen Christi die Andeutung eines Kruzifixus, stark angeschnitten mit einem übergroßen Nagel. Zur Ausdruckskraft Grassers gehören auch die großen Hände, die in diesem Fall den Blick auf den Rosenkranz ziehen, Zeichen seiner Religiosität. (Markus Neuwirth, Bewegungen zwischen Nord und Süd, in: Kunst im Südtiroler Landtag, Bozen 2024, S. 168, 202-203)
Karl Grasser (1923 – 2022), der zuerst die Kunstschule in Gröden besucht und dann die Akademie der bildenden Künste in Wien absolviert, arbeitet als Bildhauer meist in Bronze oder Marmor, für Kirchen oder für den öffentlichen Raum. Der Kultur-, Orts- und Landschaftsschutz ist ihm ein besonderes Anliegen, weshalb er 22 Jahre in der Baukommission von Schlanders tätig ist.
Für die „Rimpfmappe“ spendete er die Darstellung eines Ensembles in einem historischen Dorfkern, in starker Holzschnittlinearität. Noch ein zweiter Holzschnitt befindet sich im Südtiroler Landtag: eine betagte Frau mit schmerz- oder trauererfülltem Gesicht sitzt mit Rosenkranz auf einer Bank. Hinter ihr vermittelt ein Blumentopf zu den Füßen Christi die Andeutung eines Kruzifixus, stark angeschnitten mit einem übergroßen Nagel. Zur Ausdruckskraft Grassers gehören auch die großen Hände, die in diesem Fall den Blick auf den Rosenkranz ziehen, Zeichen seiner Religiosität. (Markus Neuwirth, Bewegungen zwischen Nord und Süd, in: Kunst im Südtiroler Landtag, Bozen 2024, S. 168, 202-203)
Material:Papier
Technik:gedruckt (Holzschnitt)
Maße:
- Höhe: 26.1 cm
Breite: 20.5 cm
Äußere Beschreibung:Einfarbiger Holzschnitt auf Papier
Schlagwort:Landschaft